Heimweh nach dem Tod
Arbeitstagebuch zur Entstehung des «Romans eines Schicksallosen»
von Imre Kertész; Lothar Müller; Pál Kelemen; Ingrid Krüger; Pál Kelemen; Ingrid Krüger
Hardcover
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ISBN: 978-3-498-00223-7
Verlag: Rowohlt (Hauptverlag)
Veröffentlicht: 22.03.2022
Auflage: 1. Auflage
Seiten: 144 Seiten
Höhe: 21.00 cm
Breite: 13.00 cm
Gewicht: 260.00 gr
Sprache: Deutsch
Autorenporträt
Rezension
  • Die vergilbten Blätter sind ein Dokument, wie es sonst in der Literatur kaum vorkommt. ....Was diese frühen Tagebücher aus der Werkstatt von Kertész so besonders macht, ist die darin verhandelte prekäre Verwicklung von Sprache und Erfahrung.
  • „Heimweh nach dem Tod“ ist eine faszinierende Lektüre, weil man auf Augenhöhe und im zeitlichen Einklang mit dem Autor selbst den Entstehungsprozess eines bedeutenden Kunstwerks nachverfolgen kann. Seine literarischen Referenzen – Dostojewski, Camus, Thomas Mann – legt Kertész dabei ebenso offen wie seine Selbstzweifel.
  • In seinem späten Tagebuch "Letzte Einkehr" (...) mischte sich in den tiefen Pessimismus dieses Autors manchmal Verbitterung, ja sogar Ressentiment. In diesen frühesten, jetzt endlich vorliegenden Tagebüchern strahlt er in einer illusionslosen Klarheit und einem Mut zur Verzweiflung, die Hoffnung machen auf das großartige Werk, das daraus entstand.
  • Es ist die Genauigkeit, die an den Arbeitstagebüchern verblüfft, mit der Kertész schon vor dem Schreiben des „Roman eines Schicksallosen“ dessen singuläre Erzählweise definiert, ja, sein Werk im Voraus interpretiert.
  • Ein spektakulärer Fund, der die Geburtsphase des „Romans eines Schicksallosen“ beleuchtet – und die Selbsterfindung eines Schriftstellers durch Abgründe der Verzweiflung und himmelhochjauchzende Gewissheit hindurch.
  • Das frühe Arbeitstagebuch, ein Reflexionsmedium aus eigenem Recht, ist Teil einer langen Reihe von Aufzeichnungen, die sich mit dem "Galeerentagebuch" fortsetzen und in "Letzte Einkehr" ihren Abschluss finden. Jetzt also wissen wir, wie alles begann.
  • Ein überraschender Fund im Nachlass des ungarischen Literaturnobelpreisträgers Imre Kertész ist aber nicht nur deswegen ein Glücksfall, weil dadurch sein einzigartiges literarisches Werk auch im medialen Diskurs noch einmal aufpoppt, sondern weil es ein neues Licht auf sein zentrales Werk, den „Roman eines Schicksallosen“, wirft. ...Wer denkt, dieses Tagebuch sei nur etwas für Kertész-Spezialisten oder enthalte vor allem Material zu Entstehung und Interpretation des „Romans eines Schicksallosen“, liegt grundfalsch.
  • Das Konzentrationslager ist keine Schreibschule, aber der lange Weg zum schmerzlich gefestigten Text lässt sich aus diesem Arbeitsbuch herauslesen.
  • Eines der eindrücklichsten literarischen Zeugnisse aus den nationalsozialistischen Vernichtungslagern war Imre Kertészs „Roman eines Schicksallosen“. Sein Arbeitstagebuch zeigt, wie es entstand.
  • Nur für Insider? Keineswegs!
  • Indem Kertész – oder vielmehr seine Romanfigur – das Leben als "monströse Reihe von Sinnlosigkeiten" erkennt und akzeptiert, gelingt ihm die Katharsis. Schreibend überwindet er den schwarzen Kern des Nihilismus, der in jedem seiner Sätze lauert, von dem er sich aber nicht unterkriegen lässt. Das macht seine Literatur und auch dieses Arbeitstagebuch, das ständig dem eigenen Scheitern ins Auge sieht, auf merkwürdige Weise stark und hoffnungsvoll.
  • Wer denkt, dieses Tagebuch sei nur etwas für Kertész-Spezialisten oder enthalte vor allem Material zu Entstehung und Interpretation des "Romans eines Schicksallosen", liegt grundfalsch.
  • Es sind atemberaubende Notizen, die die Literatur von Imre Kertész erklären und erhöhen. Der Leser wird zum Augenzeugen bei der Entstehung von Literatur.
Verschlagwortung
Hardcover; Softcover; Briefe; Migration; allgemein und literarisch; Literatur in anderen Sprachen; Exil; Tagebuch; auseinandersetzen; Belletristik in Übersetzung; Moderne und zeitgenössische Belletristik; Tagebücher; Notizbücher; Vertreibung; Literaturnobelpreis; Belletristik/Essays; Feuilleton; Literaturkritik; Interviews; Literarische Essays; Ungarn; Bestseller-Autor; Selbstreflexion; Literaturnobelpreisträger; Nobelpreis für Literatur; entspannen; Holocaustliteratur; Schreibschulen; Arbeitstagebuch; Aus dem Nachlass; Holocaust Überlebender; Nobelpreis Literatur; Erzählerisches Thema; Nachwort von Lothar Müller; posthume Veröffentlichungen; ca. 1960 bis ca. 1969